Kopfhoerer

Wie erreiche ich mit meinem Podcast mehr Zuhörer:innen?

Portrait von Podcast-Produzentin und SEO-Hackerin Andrea Blatter Andrea Blatter, 5.7.2021
Kopfhoerer

Weltweit gibt es über 2 Millionen Podcasts. Über ein Viertel davon hat allerdings nur gerade einmal eine Episode (Quelle: Studie von amplifi und podnews, 2021). Das bedeutet, dass vermutlich viele Leute sich ins Abenteuer Podcasts gestürzt, das Projekt aber schon nach kurzer Zeit wieder begraben haben. Vielleicht, weil die Ideen ausgingen, oder weil der Podcast einfach irgendwo in den weiten von Spotify oder Apple Podcasts verstaubte und nie richtig gehört wurde. Aber wie kann man das ändern? Wie erreicht man ein grösseres Publikum?

Hier einige Tipps:

1. Mach einen Podcast, der sich lohnt

Du hast vielleicht voller Begeisterung mit einem Podcast begonnen und hattest die zündende Idee. Hast dich selbst mit dem Handy aufgenommen und einfach mal drauflos «gepodcastet». Und das soll nun veröffentlicht werden.

Bevor du deinen Podcast-Kanal startest, solltest du aber sicher sein, dass du voll und ganz hinter dem stehen kannst, was du produziert hast. Denn alle kommenden Distributionstipps nützen nichts, wenn mögliche Zuhörer:innen dann auf deinen Podcast stossen und nach zwei Minuten wieder abschalten, weil die Audioqualität so schlecht ist, oder der Inhalt keinen Sinn macht.

Du solltest ausserdem auch schon über die erste Episode hinaus planen. Macht dieses Format Sinn und kannst du es fortsetzen? Hast du Ideen für eine zweite Episode, und eine dritte, und eine vierte? Denn sonst könnte auch dein Podcast so enden wie tausende andere vorher: mit nur einer Episode und nach einer kurzen Euphorie wieder vergessen.

Wenn du dein Format aber definiert hast, wenn du stolz darauf bist, was du erschaffen hast und es an den Mann oder die Frau bringen willst, dann sind die folgenden Tipps für dich:

2. Mach Deinen Podcast auffindbar

Sogenannte «Laber-Podcasts» sind ein beliebtes Format. Zwei Freund:innen treffen sich, packen ein Mikrofon aus und unterhalten sich über Gott und die Welt. Das Problem dabei ist, wenn der Podcast auch genau so beschrieben wird, um den Inhalt möglichst offen zu lassen und spontan zu scheinen, wird er kaum je in einer Stichwortsuche gefunden. Wer sucht auf Spotify schon «Zwei Freund:innen labern»? Gib deinem Podcast also einen sinnvollen Beschrieb mit möglichst vielen Stichwörtern, die gesucht werden können.

Auch wenn du vielleicht eigentlich gerne über Gott und die Welt sprechen möchtest, versuch, eine Nische zu finden und deine Themen etwas einzugrenzen. So findest du viel eher Zuhörer:innen, die sich für dieses Thema interessieren. Wichtig ist auch, dass du diese Themen klar beschreibst und deinem Podcast einen möglichst spannenden und einzigartigen Namen gibst, damit man ihn gut findet. (Übrigens: Das Wort «Podcast» kannst du in deinem Titel gerne weglassen – das ist in der Apple-Podcast- oder Spotify-Podcast-Bibliothek dann höchstwahrscheinlich selbsterklärend, dass es sich um einen Podcast handelt ;))

Möglich ist auch, deine Podcast-Folgen zu transkribieren, also den gesprochenen Text abzutippen. Selbst wenn du dich dann im Beschrieb noch nicht auf ein Thema festgelegt hast, steht im Transkript dann doch ganz klar drin, worum es geht. Transkribieren ist eine eher aufwändige Arbeit, kann sich aber unter Umständen lohnen.

3. Spread the word

Wenn dein Podcast-Kanal dann bereit ist und du alle nötigen Stichwörter eingebaut, einen ansprechenden Titel gegeben und eine schöne Grafik gewählt hast (denn viele wählen Podcasts beim Scrollen durch Podcast-Bibliotheken auch nach den Anzeigebildern aus), dann geht es daran, deinen Podcast unter die Leute zu bringen.

Nutze dafür dein Netzwerk, das du sowieso schon hast: Erzähle Freund:innen und Familie davon und bitte sie, es weiterzuerzählen, wenn ihnen dein Podcast gefällt. Erstelle eine eigene Webseite oder einen Blog, wo Interessierte etwas mehr Infos über dich und deinen Podcast finden können. Richte einen Newsletter ein, wo sich Interessierte anmelden können oder du dein allenfalls schon bestehendes Netzwerk nutzen kannst, um deinen Podcast an den Mann oder die Frau zu bringen und Hintergrundinfos zu liefern. Und:

4. Nutze deine Social-Media-Kanäle

Die «Infinite Dial»-Studie aus dem Jahr 2019 hat nämlich gezeigt, dass 67% der US-Amerikaner:innen, die Podcasts hören, neue Formate vor allem auf Social Media entdecken. Deshalb solltest du diesen Kanal unbedingt nutzen, um dein Format bekannter zu machen.

Überlege dir, wen du mit deinem Podcast ansprechen möchtest und wer sich am ehesten dafür interessieren könnte. Sind deine Zielgruppe eher Jugendliche zwischen 16 und 22? Dann lohnen sich Posts auf Facebook oder LinkedIn vermutlich kaum und du solltest eher auf Instagram oder TikTok setzen. Willst du hingegen Technologie-Unternehmen oder Branchenexperten ansprechen? Dann solltest du LinkedIn unbedingt nutzen. Möglich ist natürlich auch, deinen Podcast einfach auf allen Kanälen zu bewerben – lieber an zu vielen Orten als an zu wenigen.

Bei den Posts solltest du dir überlegen, wie du dein Format am besten promoten könntest. Macht ein Bild dazu Sinn? Oder vielleicht sogar ein kleines Erklärvideo? (Bilder und Videos werden auf sozialen Medien deutlich mehr geklickt und beachtet als blosse Text-Posts). Andernfalls bietet sich auch immer die Möglichkeit, Audiogramme zu erstellen. So haben die Zuhörer:innen auch gleich schon einen kleinen «sneak peek» von deinen Inhalten.

5. Hol andere mit an Bord

Wenn du all das getan hast, aber trotzdem erst wenige deinen Podcast hören, dann bewirbst du deinen Podcast vielleicht am falschen Ort. Sprichst du zum Beispiel über unterschiedliche Tipps für Aktivferien in deinem Podcast? Dann überleg dir, wo du Gleichgesinnte finden könntest. Wo sind Leute unterwegs, die gerne Aktivferien machen? Vielleicht in einem Reiseforum im Internet. Versuch dort, deinen Podcast zu platzieren. Damit hast du automatisch viel mehr Leute erreicht, die sich für dein Thema interessieren könnten.

Oder geht es in deinem Podcast um ein bestimmtes Technologie-Produkt, das du deinen Zuhörer:innen erklärst? Dafür gibt es vielleicht eine Facebookgruppe mit Usern oder eine Fragenseite auf Reddit, wo immer wieder genau die Fragen auftauchen, die du beantwortest. Dann verlinke deinen Podcast dort.

Du kannst auch versuchen, von denjenigen zu profitieren, die schon ein grosses Publikum haben. Überlege dir, wer Interesse an deinem Podcast haben könnte. Zum Beispiel der Technologie-Anbieter. Tagge ihn in deinem nächsten Post. Vielleicht nimmt ja jemand vom Social-Media-Team deinen Post auf, kommentiert ihn oder teilt ihn sogar. So hast du automatisch Fans von diesem Produkt angesprochen.

Für dein Aktivferien-Format könnten sich zum Beispiel Anbieter von Aktivferien oder aber auch Ausrüster, Jacken-Hersteller, Gleitschirm-Schulen oder eine Energydrink-Marke interessieren. Schreib sie per Mail an und frag, ob sie dein Format vielleicht unterstützen oder irgendwo posten möchten. Das Schlimmste, das passieren kann, ist, dass du keine Antwort erhältst.

Du kannst dich auch mit anderen Podcast-Produzent:innen vernetzen, die ähnliche Interessen haben und zum Beispiel eine «Takeover-Episode» produzieren. Das heisst, du übernimmst ihr Format für eine Folge oder sie deines. Damit könnt ihr gegenseitig von denjenigen Zuhörer:innen profitieren, die ihr bereits habt.

6. Lass deinen Podcast von anderen bewerben

Eine weitere Möglichkeit, die du nutzen könntest, um deinen Podcast zu promoten, sind etablierte Newsletter. Unterschiedliche Dienste wie «Podcast Delivery» oder «Find That Pod» verschicken regelmässig Newsletter an all ihre Abonnenten. Dort bewerben sie ausgewählte Podcast-Formate und beschreiben sie etwas genauer, als es im Kurzbeschrieb auf Podcast-Plattformen möglich ist. Du kannst dein Format dort anmelden und eine Beschreibung mitschicken und vielleicht wird es in einem der nächsten Newsletter empfohlen. Die Kommunikationssprache beider Plattformen ist allerdings Englisch.

Hast du noch Fragen? Oder steckt dein Podcast noch in der Planungsphase und du weisst nicht so richtig, wie es losgehen soll oder ob ein Podcast für dich und dein Produkt oder Anliegen überhaupt Sinn macht? Dann lass dich jetzt von uns beraten, wir helfen gerne weiter!

Autor:in

Portrait von Podcast-Produzentin und SEO-Hackerin Andrea Blatter

Andrea Blatter

Andrea hat ihre Freude an Geschichten und Worten schon früh entdeckt, als Übersetzerin hat sie sie aber zuerst nur schriftlich zu ihrem Beruf gemacht. Beim Radio hat sie in den letzten Jahren gelernt, ihre Leidenschaft in die Audio-Welt zu übertragen - und genau das macht sie jetzt für die Podcast-Schmiede, mit dem Ziel, für jeden Kunden genau die richtigen Worte zu finden.